Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken
Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft in Marburg und München. Mitarbeiter bei Prof. Gerd Winner (Akademie der Bildenden Künste München), 1993 Promotion im Fach Kunstgeschichte an der Philipps Universität Marburg, 2003 Habilitation an der Bauhaus Universität Weimar. Mitarbeiter am Bildarchiv Foto Marburg, Promotionsstipendiat der Villigst Stiftung, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kustos an der Ruhr-Universität Bochum, Lehraufträge an der Bauhaus Universität Weimar und Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, seit 2005 Professor für Kunstwissenschaft an der Kunsthochschule Kassel/Universität Kassel.
Zum Aufgabengebiet der Professur zählen besonders die Klassische Avantgarde und die zeitgenössische Kunst, wobei der gesamte Entwicklungsgang der Bildenden Kunst, des Design und der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts in Lehre und Forschung vertreten wird. Im Rahmen der kritischen Vermittlung dieser Inhalte gilt es, aktuelle Fragestellungen der Fachdiskurse in die Lehre und Forschung einzubringen. In diesem Zuge werden in Projektseminaren und häufig in Kooperation mit den in Kassel ansässigen Museen, Ausstellungshäuser und Archiven einerseits und universitären Disziplinen andererseits die aufgeworfenen Problemfelder transdisziplinär erschlossen und u. a. in Ausstellungen visualisiert.
Das bisherige Arbeitsspektrum von Prof. Hemken umfasst darüber hinaus Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte zur Theorie und Praxis des Kuratorischen: Internationale Sommerschule und Tagung ‚Kritische Szenografie‘ (VW Stiftung), Forschungsprojekt ‚Der bioskopische Raum‘ (Fritz Thyssen Stiftung), Forschungsprojekt ‚Vom Gegenstand zum Exponat‘ (Bundesministerium für Bildung und Forschung) sind u.a. zu nennen. In diesem Rahmen sind auch und besonders VR-Rekonstruktionen der documenta 1955, der Internationalen Kunstausstellung 1926 in Dresden und der Ausstellung ‚Film und Foto‘ (Raum 1) 1929 in Stuttgart entstanden. Bei der Realisierung dieser Projekte, die in einem Team bewerkstelligt wurde, sind die Erfahrungen als ehemaliger Kustos der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum und freier Kurator (Kuration, Ko-Kurator, kuratorische Begleitung) an verschiedenen Institutionen in Hannover, Berlin, Düsseldorf, Weimar, Dresden, Eindhoven und New York eine empirische Grundlage.
Die seit 2017 vorgenommene Einführung der Virtual Reality-Technik in die kunstwissenschaftliche Lehre ist eine weitere Neuerung der Professur für Kunstwissenschaft, die 2019 - gemeinsam mit Simon-Lennert Raesch (Software Engineering Research Group) - mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet wurde.
Die große Nähe zur Berufspraxis, die Internationalisierung und die Interdisziplinarität (Kunst, Design, Visuelle Kommunikation und geisteswissenschaftliche Disziplinen) sind zentrale Kriterien des Amtsinhabers, die zu weiteren Aktivitäten geführt haben: Mehrjährige Austauschprojekte mit dem Nordirak (Kunstakademie Sulemaniya) und Israel (Bezalel Academy, Jerusalem und White City Center, Tel Aviv) für Studierende und Dozierende der beteiligten Institutionen.